Ein Blick durch den Sucher: Leica SL2 im Vergleich mit anderen spiegellosen Kameras
Die Leica SL2 aus dem Jahr 2019 gehört zu den kostenintensiveren Systemkameras, die auf dem Markt verfügbar sind, überzeugt jedoch unter anderem durch eine erstklassige Bildqualität und ein formschönes Design. Wie die Leica SL2 vs andere spiegellose Kameras abschneidet und welche Vor- und Nachteile das Vollformatsystem in den verschiedenen Ausstattungsmerkmalen und Features bietet, erfahren Sie in diesem Artikel.
Abmessungen, Gewicht und Design
Das erste, was ins Auge fällt, ist die Eleganz der Leica SL2. Sie ist schlicht und mit viel freier Fläche ausgestattet. Das schwarze beziehungsweise schwarz-silberne Gehäuse besteht aus Aluminium, Kunstleder und Magnesium. Inklusive Akku wiegt die DSLM 920 g und liegt damit deutlich über dem Durchschnitt. Hinzu kommen die relativ großen Abmessungen: Das Gesamtvolumen von fast 1300 cm³ (B x H x T: 146 mm x 107 mm x 42 mm) kann es für kleine Hände erschweren, die Kamera sicher zu greifen und alle Tasten gut zu erreichen. Die Modelle der Konkurrenz von Sony, Canon und Co. sind in diesen Punkten etwas vorteilhafter konstruiert.
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Bildqualität
Die Leica SL2 ist mit einem elektronischen Sucher mit einer Auflösung von 5,76 MP ausgestattet. Die Bildfeldabdeckung beträgt 100 % und der Vergrößerungsfaktor 0,78. Für eine ideale Aufnahmequalität bei allen Lichtverhältnissen sorgt die 14 Bit Farbtiefe und die Empfindlichkeit von maximal ISO 50.000. Dank der 5-Achsen-Bildstabilisierung werden bis zu 5,5 Blendenstufen ausgeglichen und Verwacklungen bei der Aufnahme effizient kompensiert. Wer eine noch höhere Auflösung sucht, kann von dem integrierten Multishot-Modus Gebrauch machen, den es bereits bei Panasonic-Kameras gibt. Hier werden bis zu acht Einzelbilder mit einer Verschiebung von je einem halben Pixel geschossen (nur mit einem Stativ sinnvoll) und anschließend verrechnet. Die Auflösung und Farbtiefe wird auf diese Weise immens gesteigert, es erhöht sich jedoch auch die Dateigröße entsprechend. Mit der Multishot-Funktion sind bis zu 187 MP zu erreichen. Alles in allem kann die Leica SL2 in Bezug auf die Bildqualität klar mit den anderen Vertretern der Profi-Liga mithalten. Leider ist der Sucher wie bei vielen anderen Modellen nicht kipp- und schwenkbar, wodurch Ihnen etwas an Flexibilität bei der Bildaufnahme verloren geht.
Geschwindigkeit und Autofokus
Auf den ersten Blick ist die Auslöseverzögerung mit weniger als 0,1 s als sehr gering einzustufen. Probleme gibt es allerdings bei der Serienbildgeschwindigkeit. Mit einem elektronischen Verschluss schafft die Leica SL2 laut Tests 25 Bilder pro Sekunde und mit einem mechanischem Verschluss ungefähr acht Bilder pro Sekunde. Leider können Autofokus, Weißabgleich und Belichtung nicht mit dieser Schnelligkeit mithalten, so dass die Funktion nur mit Abstrichen nutzbar ist. Der Autofokus kommt erst mit etwa sechs bis acht Bildern pro Sekunde nach, und auch hier sind die Ergebnisse nicht perfekt. Als Sportkamera kann die Leica SL2 daher nicht eingesetzt werden - dafür gibt es im spiegellosen Kamera Vergleich geeignetere Modelle.
Videofunktion
Die Leica SL2 ist auch für anspruchsvolle Videoproduktionen geeignet. So unterstützt sie Aufnahmen mit 10 Bit Farbtiefe in 5K mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde, 4K mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde und Full HD mit bis zu 180 Bildern pro Sekunde. Im Vergleich zu vielen anderen Systemkameras verfügt die Leica SL2 über einen Zeitlupenmodus und eine Zeitrafferfunktion mit sehr guter Videoqualität. Anschlüsse für ein externes Mikrofon und für Kopfhörer (3,55 mm) sind ebenfalls vorhanden. Betrachtet man die Leica SL2 in einer spiegellosen Kamera Rezension, wird deutlich, dass die Videoqualität des Modells sich klar von der Konkurrenz abhebt und als sehr gut zu bewerten ist.
Akku
Die Ladezeit des Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von 1860 mAh beträgt circa 140 Minuten. Er hält laut Beschreibung des Herstellers 450 Aufnahmen mit automatischer Abschaltung und circa 1.400 Aufnahmen mit angepasstem Aufnahme-Zyklus. Während die Akkuleistung im mittleren Bereich rangiert, lässt die Akkulaufzeit im Vergleich zu anderen DSLMs leider etwas zu wünschen übrig. Der Akku ist jedoch austauschbar. Über eine Anzeige können Sie jederzeit den Ladezustand des Akkus ablesen.
Konnektivität
Mit der Leica FOTOS App kann die Leica SL2 über Wi-Fi und Bluetooth mit einem mobilen Endgerät verbunden werden. Zahlreiche Kamerafunktionen lassen sich dann per Smartphone oder iPad steuern. Zudem können Sie die erstellten Fotos flexibel in andere Formate übertragen und mit Adobe Photoshop Lightroom bearbeiten. Über die App erhält die Leica SL2 zudem alle aktuellen Updates und bleibt so immer auf dem neuesten Stand. Sie profitieren von weiteren kostenlosen Funktionen, wie zum Beispiel der Möglichkeit, die Fotos mit Standortinformationen zu versehen. Wenn Sie die Leica SL2 vergleichen und mit der Konnektivität anderer Modelle gegenüberstellen, sind alle wesentlichen Funktionen vorhanden.
Bedienung und Handhabung
Als eine der wenigen Kameras ihrer Klasse ist die Leica SL2 nach Schutzklasse IP54 zertifiziert. Damit ist sie rundum gegen Spritzwasser geschützt und kann auch bei Regen bedenkenlos eingesetzt werden. Darüber hinaus können kleine Staubpartikel nicht in das Gehäuse eindringen. Durch die Zertifizierung können Sie von einer langen Lebensdauer Ihrer Kamera ausgehen, was wiederum den hohen Preis rechtfertigt. Eine spezielle Kunstlederbeschichtung macht das Gehäuse zudem weitgehend unempfindlich gegen Kratzer oder andere Beschädigungen.
Die Bedienung wird durch den verhältnismäßig großen 3,2 Zoll LCD-Display mit Touchscreen erleichtert. Die Aufnahmen werden mit 2,1 MP angezeigt und sind daher sehr scharf. Zum Nachteil wirkt sich allerdings aus, dass die Sonne sich bei direkter Einstrahlung stark im Display spiegelt, wodurch sich die Anzeige nur noch schwer erkennen lässt. Die Tastenmenge ist bei der SL2 auf ein Minimum reduziert. Es gibt zwei Tasten an der Oberseite und zwei Tasten an der Vorderseite des Bajonetts sowie drei Tasten links neben dem Display. Manche Tasten können Sie individuell belegen, zudem gibt es ein selbst konfigurierbares Schnellmenü und die Touch-Funktion, so dass einer intuitiven und benutzerfreundlichen Bedienung nichts im Wege steht.
Bei Bedarf steht ein doppelter Kartensteckplatz zur Verfügung, wodurch Sie mehr Fotos speichern können, ohne zwischendrin die Speicherkarte auswechseln zu müssen. Planen Sie die Aufnahme längerer Videos, kommen Ihnen die zwei Steckplätze ebenfalls entgegen.