
Realitätscheck der Wasserdichtigkeit: Hydro Leder vs. Regenschutzhüllen vs. Wachsen
Bunte Lichter einer Einkaufsstraße, die sich in regennassen Oberflächen spiegeln, stürmische Landschaften oder ein Meer aus vielfarbigen Regenschirmen - welcher Fotobegeisterte sieht bei solchen Szenen nicht sofrt ideale Bildkompositionen vor sich und macht sich Gedanken über Belichtung und Fokus? Um die besonderen Impressionen bei Regen und Nässe einfangen zu können, braucht es aber vor allem eins: Gutes Equipment und dessen entsprechenden Schutz vor eindringendem Wasser. Wer gern bei Wind und Wetter draußen fotografiert, hat sich sicherlich schon mit der Frage nach wasserfesten Kamerataschen beschäftigt und ist dabei vielleicht über Begriffe wie High-Tech-Leder, Wachsen, wasserdicht und wasserabweisend gestolpert. Was es damit auf sich hat und welche Vorteile beispielsweise die Taschen der Oberwerth Hydro Line bieten, soll in diesem Text näher thematisiert werden.

Wasserdichtes vs. wasserabweisendes Leder
Zunächst ist es wichtig, die feinen, aber entscheidenden Unterschiede zwischen verschiedenen Kamerataschen in Bezug auf ihren Einsatz bei Regenwetter zu verstehen. Spricht man beispielsweise von wasserabweisenden Taschen, handelt es sich im Allgemeinen um solche, die Schutz vor leichtem bis mäßigem Regen oder Spritzwasser bieten. Solche können beispielsweise aus imprägniertem Leder sein, an dem Wasser anfänglich abperlt, bei anhaltender Nässe oder starkem Druck allerdings eindringt. Für den Gebrauch im Alltag oder in urbanen Kontexten, in denen man Regen und Nässe meist schnell entkommen kann, ist eine solche Tasche oft völlig ausreichend.
Will man sich allerdings über längere Zeit in Regen und Nässe aufhalten, ohne sich dabei Sorgen um in die Kameratasche eindringendes Wasser zu machen und soll die Tasche möglicherweise sogar beim Eintauchen oder starkem, langanhaltendem Druck durch Wasser noch Schutz bieten, sollte man sich besser nach einem wirklich wasserdichten Modell umsehen. Dabei kommen oft nicht-poröse Materialien wie beschichtetes Nylon oder speziell behandeltes Hydro-Leder zum Einsatz. Außerdem sollte die Tasche, um solchen Anforderungen genügen zu können, über versiegelte Nähte und wasserdichte Reißverschlüsse verfügen. Wer sich auf Landschafts- oder Tierfotografie spezialisiert oder generell gern unter extremen Bedingungen fotografiert, sollte den Kauf einer solchen wasserdichten Tasche in Betracht ziehen.
Wer häufig zwischen Stadtspaziergang, Bahnsteig und kurzer Regenfront pendelt, profitiert von einer Schultertasche aus hydrophobiertem, pflanzlich gegerbtem Leder: Außen perlt der Regen dank lotusähnlichem Effekt einfach ab, innen bleibt genügend Platz für Kamera, Wechselobjektive und sogar ein Notebook – sicher gepolstert und schnell griffbereit, ohne zusätzlich zur knisternden Plastikhaube greifen zu müssen.
Oberwerth Hydro vs. Regenschutzhülle: Ein Praxistest
Um ihren Kunden eine optimal regengeschützte Kameratasche bieten zu können, hat Oberwerth lange an der perfekten Formel gefeilt. Versuche, Arbeit und Recherche haben sich ausgezahlt, denn mit der Hydro Line gibt es jetzt eine schöne Lösung für den alltäglichen Wetterschutz, die ebenso praktisch wie elegant ist. Die Oberwerth Hydro Line setzt dabei auf eine integrierte Lösung, bei der keine externe Regenhülle nötig ist, die von außen über die Kameratasche gezogen werden müsste.
Ein entscheidender Vorteil ist dadurch neben der Eleganz auch die bessere Zugänglichkeit des Kameraequipments in der Tasche, an die man immer gut herankommt, ohne beispielsweise erst eine Regenschutzhülle entfernen zu müssen. Für die Hydro Line wird bei Oberwerth ein speziell behandeltes, hydrophobiertes Rindsleder verwendet. Die Hydrophobierung ist ein chemischer Prozess, der bereits während der Gerbung stattfindet, wodurch das Leder in der Tiefe wasserabweisend gemacht wird und ein permanenter Abperl-Effekt entsteht.
Dies sorgt für einen dauerhaften Schutz des Leders, der nicht ständig durch Pflegemittel wie Wachs, Fette oder Imprägniersprays aufgefrischt werden muss. Außerdem kann hierbei die natürliche Ästhetik, Haptik und Atmungsaktivität des Leders beibehalten werden. Bei leichtem bis mittlerem Regen perlt das Wasser einfach ab. Bei extrem starkem, langanhaltenden Regen allerdings kommt das Hydro-Leder an seine Grenzen, da bei starker Belastung durch Nähte oder Reißverschlüsse Wasser eindringen kann. Hydro Leder kann außerdem mit den Jahren eine etwas andere Patina entwickeln als reines, unbehandeltes, pflanzlich gegerbtes Leder.
Wer auf Nummer sicher gehen will und dabei auf ein paar ästhetische und praktische Vorteile verzichten kann, entscheidet sich vielleicht lieber für eine separate Regenschutzhülle. Diese ist meist aus Plastik gefertigt, kann bei Bedarf über die Kameratasche gezogen werden und bietet dann einen quasi wasserdichten Schutz. Die komplette Undurchlässigkeit einer Plastik-Regenhülle schützt zudem effektiv vor Schmutz und Schlamm, allerdings wird dadurch der Zugriff auf die Kameratasche und all das darin befindliche Equipment langsamer und komplizierter.
Damit ein hydrophobiertes Leder auf Dauer so zuverlässig schützt wie am ersten Regentag, lohnt sich eine Pflegeroutine, die Reinigung, Pflege und Imprägnierung in einem Schritt kombiniert. Ein organisches Spray mit Bambusextrakt erhält den wasserabweisenden Lotus-Effekt, verhindert das Austrocknen des Leders und sorgt dafür, dass die Tasche auch nach vielen nassen Einsätzen geschmeidig bleibt und optisch wirkt, als wäre sie frisch aus der Manufaktur gekommen.
Das Wachsen von Ledertaschen: Traditionelle Pflege und Schutz
Das Wachsen oder Imprägnieren von Leder ist die traditionelle Pflegemethode für pflanzlich gegerbtes Leder, das keine besonderen Prozesse durchlaufen hat, die es hydrophob machen. Zum Wachsen von Ledertaschen wird ein Lederbalsam oder ein spezielles Lederwachs auf die Oberfläche aufgetragen. Diese dringen in die natürlich offenporige Oberfläche des Leders ein und bilden eine dünne, wasserabweisende Schicht. Um die Tasche bestmöglich vor Regen zu schützen und einen langanhaltend wasserabweisenden Effekt zu erzielen, muss die Behandlung regelmäßig wiederholt werden.
Von Vorteil ist beim Wachsen von Leder, dass die Behandlung das Material gleichzeitig pflegt, es geschmeidig hält und Rissbildung vorbeugt. Außerdem wird der natürlich wasserabweisende Charakter des Leders gestärkt und kleine Kratzer in der Oberfläche können ausgeglichen werden. Allerdings wird das Leder durch die Behandlung mit Wachs in der Regel dunkler und seine Oberfläche wirkt glatter, was das Erscheinungsbild der Kameratasche im Vergleich zu seinem ursprünglichen Design verändern kann. Der wasserabweisende Schutz, den man durch das Auftragen von Wachs erreichen kann, ist nicht permanent und muss regelmäßig aufgefrischt werden. Während eine solche Behandlung ausreichend vor Spritzwasser schützt, erweist sie sich bei starkem Regen oder anhaltender Nässe als weniger zuverlässig als Hydro-Leder oder eine externe Regenschutzhülle.
Wer lieber auf klassisch gewachtes Naturleder setzt, ergänzt die eigene Ausrüstung ideal um ein spezielles Lederwachs und zusätzliche Innenpolsterung: Ein konservierendes Wachs frischt die Imprägnierung regelmäßig auf, glättet feine Kratzer und hält das Material elastisch, während gepolsterte Objektivhüllen im Inneren der Tasche dafür sorgen, dass Glas und Technik selbst dann trocken und geschützt bleiben, wenn das Außenleder einmal stärker durchnässt wird.

Fazit
Der Realitätscheck zeigt, dass die beste Wahl in Bezug auf regentaugliche Materialien für die Kameratasche von der beabsichtigten Nutzung abhängt. Geht es um den Einsatz im Alltag und ist die Tasche lediglich leichtem Regen oder gelegentlich etwas Spritzwasser ausgesetzt, kann eine klassische Ledertasche aus mit Wachs behandeltem Naturleder ausreichend sein. Hat man allerdings höhere Ansprüche an die Regentauglichkeit der eigenen Kameratasche und will auch bei starkem Niederschlag elegant und praktisch fotografieren können, empfehlen sich Taschen wie die der Oberwerth Hydro Line, die einen ästhetisch ansprechenden, aber gleichzeitig dauerhaften Schutz vor Regen bieten. Wer gern unter extremen Bedingungen fotografiert oder sich auch bei Regen lange mit Kamera und Equipment im Freien aufhalten will, setzt dagegen besser auf eine externe Regenschutzhülle, die auch bei extremen, langanhaltenden Niederschlägen oder in sehr feuchten Umgebungen wirklich wasserdicht schützt.

