Artikel: Die Kunst des Bokehs: Schöne Hintergründe schaffen
Die Kunst des Bokehs: Schöne Hintergründe schaffen
Der Bokeh-Effekt steht in der Fotografie für die Kunst der Betonung durch das, was ausgelassen oder nur andeutungsweise dargestellt wird. Der Begriff leitet sich vom japanischen Wort „boke“ für „Unschärfe“ oder „Dunst“ ab und bezieht sich auf das gezielte Einsetzen von Unschärfen in einem Foto, um ästhetische Effekte zu erreichen oder bestimmte Bildpartien oder Kontraste besonders hervorzuheben. Wie das Phänomen, das er beschreibt, kann auch der Begriff an sich als etwas unscharf und verschwommen wahrgenommen werden. Aus diesem Grund beschäftigt sich der folgende Text eingehend damit, was genau der Begriff des Bokeh bedeutet und wie der beliebte Effekt in der Fotografie genau zu erzielen ist.
Bokeh: Die Kunst der Unschärfe
Eine einfache Definition von Bokeh ist, es als die ästhetische Unschärfe im Hintergrund oder Vordergrund eines Fotos zu bezeichnen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um irgendeine Unschärfe, sondern um eine weiche, optisch ansprechende Hintergrundunschärfe, die die Aufmerksamkeit auf das fokussierte Motiv lenkt. Bokeh entsteht, wenn die Schärfentiefe des Objektivs so eingestellt ist, dass nur ein bestimmter Bereich des Bildes scharf abgebildet wird. Der Rest des Fotos erscheint dann unscharf und bildet den Bokeh.
Wie entsteht Bokeh?
Ganz allgemein sind es drei Hauptfaktoren, die zur Entstehung einer angenehmen Hintergrundunschärfe beitragen können: Die Blende, die Brennweite und der Abstand zwischen Motiv und Hintergrund. Da die Blende die Öffnung im Objektiv darstellt, durch die Licht auf den Sensor fällt, gilt: Je weiter die Blende geöffnet ist, desto geringer die Schärfentiefe und desto stärker ist das Bokeh. Konkret bedeutet das, dass man für einen ausgeprägten Bokeh-Effekt Blendenstufen mit einer niedrigen Blendenzahl wie f/1,4 oder f/2,8 wählen sollte, die nur eine eher kleine Lichtmenge ins Objektiv lassen und so ganz automatisch für eine schöne Hintergrundunschärfe sorgen.
Für die Brennweite des Objektivs, die den Bildwinkel und die Vergrößerung bestimmt, gilt, dass längere Brennweiten, wie sie beispielsweise bei Teleobjektiven vorliegen, einen stärkeren Bokeh-Effekt erzeugen als die kürzeren Brennweiten von Weitwinkel-Objektiven. Hier wird die Unschärfe nicht über die Restriktion von einfallendem Licht, sondern durch eine Komprimierung des Hintergrundes erreicht, die diesen ebenfalls leicht verschwommen erscheinen lässt.
Der dritte wichtige Faktor für Bokeh, der Abstand zwischen Motiv und Hintergrund, ist sicherlich der am schwierigsten zu bestimmende der drei ausschlaggebenden Faktoren für die Kunst der Unschärfe, denn nicht immer kann man diesen Abstand frei wählen. Hier gilt ganz allgemein, dass je größer der Abstand zwischen dem Motiv und dem Hintergrund ist, desto stärker der Bokeh-Effekt Ausprägung findet. Natürlich ist mehr Bokeh nicht immer automatisch besser und um das passende Maß an Schärfe und Verschwimmen zu finden, sollte man ausgiebig mit Abstand, Brennweite und Blendenöffnung experimentieren.
Tipps für ein schönes Bokeh
Die passende Ausstattung
Um einen gelungenen Bokeh-Effekt zu erzielen, ist unbedingt auf die Wahl eines guten Objektivs zu achten. Passend sind hier vor allem Objektive, die eine große Blendenöffnung erlauben, da diese viel Licht einfallen lässt und damit die Schärfentiefe verringert und einen stärkeren Bokeh-Effekt ermöglicht. Um besonders schöne, kreisförmige Unschärfebereiche im Bild zu schaffen, sind Objektive mit Festbrennweiten und einer Blendenöffnung von 1:1,4 oder 1:1,8 bestens geeignet. Experimentierfreudige Fotografen spielen allerdings auch gern mit verschiedenen Objektiven, um unterschiedliche Unschärfe-Effekte zu erreichen, probieren geht hier also über Studieren.
Nicht nur die Blendenöffnung, sondern auch die Brennweite kann dabei helfen, ganz unterschiedliche, schöne Bokeh-Effekte zu erzielen. Viele Fotografen entscheiden sich hierbei für ein Objektiv mit langer Brennweite wie beispielsweise Teleobjektive, die einen unscharfen Hintergrund automatisch begünstigen. Allgemein erzeugen hochwertige Objektive in der Regel ein schöneres Bokeh als billigere Objektive und mit ein wenig Übung kann man den Unterschied zwischen verschiedenen Objektiven schnell im Bokeh sehen.
Ein weiterer Ausstattungsgegenstand, der in der Bokeh-Fotografie lohnenswert sein kann, ist der sogenannte Bokeh-Filter. Dieser ist ein einfacher Filter aus Plastik oder Metall, der kreisförmige Aussparungen um ein Zentrum herum aufweist und dadurch hilft, auf ganz einfache Weise schöne Fotos mit Bokeh zu machen.
Motiv und Hintergrund
Um einen schönen Bokeh-Effekt zu erhalten, sollten Sie ein Motiv wählen, das näher an der Kamera und eher weiter weg vom Bildhintergrund positioniert ist. Nur so ist es möglich, das Motiv ideal von seinem Hintergrund abzuheben und den Bokeh-Effekt zu maximieren.
Da der Hintergrund beim Fotografieren mit Bokeh eine mindestens genauso wichtige Rolle spielt wie das Motiv selbst, sollten viel Zeit und Sorgfalt auf die Suche nach einem geeigneten Bildhintergrund verwendet werden. Besonders geeignet sind hierbei Hintergründe mit interessanten Elementen wie Lichtern, Bäumen oder Gebäuden, die zu schönen Bokeh-Kreisen in den unscharfen Bereichen beitragen können.
Besondere Einstellungen für ein gelungenes Bokeh
Um den passenden Grad an Hintergrundunschärfe zu finden, kann man mit verschiedenen Blendenöffnungen experimentieren, wobei eine größere Blendenöffnung im Allgemeinen ein ausgeprägteres Bokeh erzeugt. Generell wird eine Blende von f/2.8 oder niedriger als ideal für das Fotografieren mit Bokeh betrachtet.
Ein besonderer Tipp ist die Verwendung des sogenannten Blendenprioritätsmodus, in dem die Blendenöffnung manuell eingestellt werden kann, während die Kamera weiterhin automatisch die Verschlusszeit und den ISO-Wert anpasst, um die richtige Belichtung zu erreichen. Diese Einstellung ermöglicht einen möglichst großen kreativen Spielraum in Sachen Hintergrundunschärfe, ohne gleichzeitig ein manuelles Regulieren aller Kameraeinstellungen zu erfordern.
Auch nachträglich kann man in Sachen Bokeh noch so einiges aus den eigenen Bildern herausholen. In der Nachbearbeitung am Computer kann der Bokeh-Effekt noch verbessert oder verstärkt werden und die Schärfe, der Kontrast und die Farbe des Bildes lassen sich ideal anpassen. Auch Effekte des Verschwimmens des Hintergrundes können in diesem Zuge weiter verstärkt werden.
Fazit
Da die Kunst des gewollt unscharfen Hintergrunds, auch als Bokeh bekannt, so viele Stellschrauben hat und sich über verschiedenste Techniken und Kameraeinstellungen perfektionieren lässt, stellt das Fotografieren mit Bokeh eine tolle Möglichkeit dar, sich mit verschiedensten Kameraeinstellungen und unterschiedlichsten Techniken vertraut zu machen. Die Kunst der Unschärfe lässt sich außerdem in nahezu jedem Bereich der Fotografie gezielt einsetzen und kann, wenn sie einmal gemeistert ist, die eigenen Möglichkeiten erweitern und ergänzen. Wer sich traut, mit Blende, Brennweite und Co. zu experimentieren, kann Bilder schaffen, die rätselhaft und melancholisch den Betrachter in ihren Bann ziehen.
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