Globaler Stil-Leitfaden: Selbstbewusstes Auftreten in verschiedenen Geschäftskulturen
In einem Smart-Casual-Style mit Anzug, Hemd ohne Krawatte, Polo- oder T-Shirt machen Sie hierzulande dieser Tage nur selten etwas falsch bei geschäftlichen Meetings oder gesellschaftlichen Anlässen. Auf dem internationalen Parkett sieht die geschäftliche oder kulturelle Kleiderordnung jedoch oft etwas anders aus. Es zeugt von Professionalität und Respekt gegenüber den Menschen dort, diese Besonderheiten zu beachten, wenn Sie internationale Business-Kleidung für Begegnungen rund um den Globus zusammenstellen. Derartige Modediplomatie gehört zu gutem Ton und Stil.
Eine Reihe von Dresscodes und der entscheidende Sekundenbruchteil
„Kleider machen Leute“: Das ist nicht nur ein geflügeltes Wort oder der Titel einer Novelle des Dichters Gottfried Keller, sondern mittlerweile wissenschaftliche Erkenntnis. Nach einer Studie der renommierten Princeton University dauert es durchschnittlich sogar nur 0,1 Sekunden, bis Menschen ihr Gegenüber bei einem ersten Treffen beurteilt haben. Über 80 Prozent der Probanden hielten den anderen in edler, hochwertiger Kleidung dabei für fähiger und kompetenter als in einem lässigen oder gewöhnlichen Outfit. Bei internationalen Begegnungen fließen genauso kulturelle Kleiderordnungen in ein erstes Urteil ein. Und dieses entscheidet oft über die weiteren Beziehungen. Gründe dafür sind einige psychologische Effekte. Hier wirkt zuerst der Primacy-Effekt, bei dem der erste Eindruck die weitere Wahrnehmung dominiert. Dazu kommt der Halo-Effekt – eigentlich ein Beurteilungsfehler –, bei dem Menschen von bekannten Eigenschaften auf unbekannte schließen. Beispiel: Einem Brillenträger wird unterbewusst vielfach höhere Intelligenz zugeschrieben als Menschen ohne Brille. Immerhin zeigt sich später auch oft ein Recency-Effekt und ein anderer folgender Eindruck prägt die bestimmende Einschätzung. Doch auf diesen Effekt sollten Sie es im Geschäftsleben nicht ankommen lassen und für einen optimalen Auftritt besser gleich angemessene internationale Business-Kleidung in passendes, stilvolles Reisegepäck legen.
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Oft gelingt das ganz einfach. Denn in vielen Ländern und Regionen haben sich feste Dresscodes etabliert:
• Casual: Dieser Code gilt vor allem für private Einladungen wie für ein Barbecue oder den Besuch einer Sportveranstaltung. Jetzt ist Freizeitkleidung angesagt, jedoch immer stilvoll und nicht abgetragen oder zu locker. Chino- oder Jeanshosen, Poloshirts oder Freizeithemden, ein Pullover oder ein lässiges Sakko und Sneakers passen bei diesen Anlässen immer gut.
• Smart Casual: Ein Sakko oder ein Anzug sind nun Pflicht. Als Hosen passen eventuell wieder Chino oder Jeans. Auch zu einem Hemd darf die Krawatte aber ruhig im Koffer bleiben.
• Come as you are: Dies ist kein Freibrief für jede Art von Freizeitkleidung! Es bedeutet lediglich, dass Sie sich direkt nach dem Office nicht extra umziehen sollen. Bei einem Meeting später kann dann meist die Krawatte gelockert oder das Sakko abgelegt werden. Warten Sie damit aber ab, bis sich Ihre Gastgeber zuerst vom strengen Businesslook frei machen.
• Business Casual: Hier geht es ähnlich entspannt wie beim Smart-Casual-Style zu. Der Casual-Business-Stil wird jedoch oft einen Hauch formeller interpretiert. Deswegen sind Jeans eher ein Tabu, aber eine Krawatte gehört trotzdem nicht dazu.
• Business oder Business Attire: Das ist der Code für klassische, internationale Business-Kleidung. Jetzt sind ein Anzug, zwei- oder dreiteilig, Binder, gepflegte Business-Lederschuhe und farblich passende Socken Pflicht. Die Farben sollten von Hals bis Fuß dezent bleiben. Nur Krawatte oder Hemd dürfen kleine Akzente setzen, doch im gesamten Outfit sollten sich nicht mehr als zwei Muster zeigen.
• Informal: So wird häufig zu Abendveranstaltungen geladen. Dieser Dresscode kommt dem Business Attire sehr nah. Mit einem schwarzen oder dunkelgrauen Anzug machen Sie hier nie etwas falsch. Zumindest für das Entree gehört auch eine schlichte, eher dunkle, stimmige Krawatte dazu. Dieser Look passt genauso zu Semi-formal-Einladungen – tagsüber. Nach 18 Uhr liegen Sie eher mit einem Smoking richtig.
• Black Tie: Jetzt wird es festlich und eine schlichte schwarze Krawatte, der Black Tie, reicht längst nicht aus. Zu solchen Anlässen greifen Sie bitte zu Smoking, eventuell Smokingweste und auf jeden Fall zu einem Smokinghemd mit schwarzer Fliege.
Generell gilt, besonders ohne Informationen zum gewünschten Dresscode: Wählen Sie Ihr Outfit jeweils ein Stück formeller, als es wahrscheinlich erwartet wird. Sie treten immer besser ein wenig over- als underdressed auf.
Kulturelle Kleiderordnungen rund um die Welt
Schon in Europa unterscheidet sich die internationale Business-Kleidung mitunter deutlich. Etwa in Großbritannien kommen Sie sehr konservativ gut an. Hier darf es eher ein Drei- als ein Zweiteiler sein. Die Krawatte ist dort ein Muss und erst ein passendes Einstecktuch komplettiert den Look perfekt. Verzichten Sie hier am besten ganz auf verschiedenfarbig gestreifte Krawatten. Sonst bekennen Sie sich eventuell unbewusst zu bestimmten Clubs oder Universitäten Großbritanniens, was zu Missverständnissen führen kann.
In der Schweiz geht es ähnlich formell zu. Hier beeindrucken Sie mit dezenter Eleganz und Understatement. So passen dunkle Anzüge, edel-unscheinbare Krawatten und zurückhaltende Farben oder Muster bei Hemden oder immer. Ähnlich wie Deutschland hat sich ebenso die Schweiz bei Businessoutfits zuletzt etwas lockerer gemacht. Je nach Anlass und Gegenüber ist Smart Casual mittlerweile genauso akzeptiert.
Im Süden Europas unterscheidet sich die internationale Business-Kleidung dagegen stärker. Die Spanier bevorzugen einen Stil, dessen Konventionen sich zwischen denen in Großbritannien und der Schweiz bewegen. Ähnlich sieht es in Italien aus. Deutlich anders können Sie in Griechenland Modediplomatie für sich oder Ihr Unternehmen betreiben. Eine Krawatte brauchen Sie dort fast gar nicht. Dafür überzeugt das sonst verpönte Kurzarmhemd oder gleich ein Poloshirt viel eher.
Etwas weiter östlich, im arabischen Raum, sieht man Sie dann wieder lieber im Business-Dresscode. Verzichten Sie dabei auf Slim-Fit-Anzüge. Diese lassen mit ihrem engen Sitz schnell schwitzen und werden genauso leicht unbequem, wenn Sie für den arabischen Raum oft typisch bei Meetings sehr nah oder auf dem Boden sitzen. Außerdem gehört es hier – wie in Japan – zum guten Ton, beim Betreten einiger Gebäude oder privater Häuser die Schuhe auszuziehen. Alte oder gar löchrige Socken werden dann schnell zur Peinlichkeit.
Ein Stück weiter im Osten, in Indien, geht es in Sachen internationaler Business-Kleidung wieder locker zu. Eine gute Stoffhose und Hemd genügen dort meist. Wegen Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit verzichten die Inder oft auf Sakko oder Krawatte bei Businessterminen. Ihre Kleidung sollte hier viel Baumwolle enthalten, die Schweiß gut aufnimmt und sich atmungsaktiv zeigt. Weiß, dunkles Grau oder Schwarz bilden dazu Schweißflecken nicht allzu deutlich ab und wirken zu jedem Anlass elegant.
Führt Sie eine Geschäftsreise bis nach China, zeigen Sie mit Business Attire ähnlich wie in Großbritannien perfekten, professionellen Stil. Hier ist schlichte, edle Eleganz in gedeckten, unauffälligen Farben bei Anzug, Hemd, Krawatte, Schuhen oder Laptoptasche die optimale Wahl. In Osteuropa oder auch noch in Russland darf der Look dagegen um einiges auffälliger ausfallen. Knallige Farben, prägnante Muster oder Accessoires wie auffällige Luxusuhren, mit denen Sie anderswo meist negativ auffallen, betrachtet man hier eher als Ausdruck von Einfluss, Prestige und Vermögen.
In diesem Teil der Welt wie in anderen Ländern oder Regionen sollte aber eines nie vergessen werden: Verkleiden Sie sich nicht zu sehr, nur um zu gefallen! Kulturelle Kleiderordnungen verdienen Respekt, doch am Ende überzeugen Sie andere – wo auch immer – am meisten mit Authentizität und professionellem Stil von Ihrer Person, Ihrem Unternehmen oder Ihrem Angebot.