
Fotografieren mit Blitz: Wann und wie Sie Blitzlicht verwenden
Einige der wichtigsten Momente im Leben und der Dinge, die man unbedingt festhalten möchte, passieren nachts oder bei schlechten Lichtverhältnissen. In solchen Situationen hilft nur der Einsatz von Blitzlicht, um dennoch scharfe, klare und schöne Bilder machen zu können. Um die grelle Überbelichtung der meisten standardmäßig integrierten Blitze zu vermeiden, sollte man sich mit dem Thema Blitzfotografie ein wenig auseinandersetzen. Schnell werden Fotobegeisterte dabei feststellen, dass der Blitz nicht nur nachts und bei unzureichendem Licht hilfreich ist, sondern auch bei Tageslicht gezielt eingesetzt werden kann, um besondere Effekte zu erzeugen. Wie das geht und was man dabei genau beachten sollte, lesen Sie hier.
Richtige Verwendung von Blitzlicht
Wir alle sind vertraut mit dem Blitzlicht, das in dunklen Umgebungen und bei schlechten Lichtverhältnissen oft automatisch selbst von der Handy-Kamera aktiviert wird. Auch wenn der Einsatz von Blitzlicht hier hilfreich ist, um auf dem Bild im Dunkeln überhaupt etwas erkennen zu können, sind solche automatisch beblitzten Handyaufnahmen meist keine Kunstwerke. Mit den richtigen Einstellungen und einem an die Situation angepassten Blitz lässt sich allerdings sowohl in dunklen Innenräumen als auch bei Nachtaufnahmen die nötige Helligkeit erzeugen, um das Motiv ausreichend zu belichten, ohne es grell erscheinen zu lassen.
Amateure mögen überrascht sein, dass die nächtliche Fotografie aber keineswegs den einzigen Anwendungsbereich von Blitzlicht in der Fotografie darstellt. Das zusätzliche Licht wird beispielsweise auch bei Gegenlicht eingesetzt, wenn das Motiv gegen eine helle Lichtquelle fotografiert werden soll. Damit lässt sich sowohl das Motiv aufhellen als auch übermäßiger Schattenwurf vermeiden.
Generell ermöglicht es die Blitzfotografie, kreativ mit Licht und Schatten im Bild umzugehen. So können durch den gezielten Einsatz von Blitzlicht beispielsweise besondere Lichteffekte erzeugt und eine spezielle Stimmung im Bild geschaffen werden. Gleichzeitig kann der Einsatz des Blitzes bei Tageslicht dabei helfen, harte Schatten aufzuweichen, die durch das Einfallen von direktem Sonnenlicht im Bild entstehen.
Will man schnelle Bewegungen festhalten und trotz bewegter Motive scharfe Bilder erzielen, kann der kurze Lichtimpuls des Blitzes eine weitere Möglichkeit bieten. Durch das zusätzliche Licht lässt sich auch die Farbwiedergabe des Bildes verbessern, was besonders bei Innenaufnahmen mit Kunstlicht der Fall ist.
Arten von Blitzen und Techniken der Blitzfotografie
Die grundlegendste Art von Blitzlicht ist der integrierte Blitz, über den die meisten Kameras verfügen und der für einfache Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen geeignet ist. Dieser ist allerdings oft wenig leistungsstark und erzeugt harte Schatten. Wer ein wenig professioneller mit Blitzlicht fotografieren möchte, legt sich am besten einen Aufsteckblitz zu, auch als Systemblitz bekannt. Diese externen Blitzgeräte lassen sich auf den Blitzschuh der Kamera stecken und bieten mehr Lichtstärke sowie Einstellungsmöglichkeiten und damit Flexibilität. In professionellen Fotostudios wird eine dritte Art von Blitzen verwendet, die eine noch präzisere Steuerung des Lichts erlauben. Diese Studioblitze sind allerdings meist unhandlich und somit nicht für den Einsatz in Genres wie der Street- oder Landschaftsfotografie geeignet.
Auch was die Arbeit mit Blitzlicht angeht, gibt es eine Vielzahl an Techniken, die unterschiedliche Effekte ermöglichen. Zuerst wäre hierbei das direkte Blitzen zu erwähnen, wobei der Blitz direkt auf das Motiv gerichtet wird. Diese Art, das zusätzliche Licht einzusetzen, erzeugt allerdings oft harte Schatten und ein flaches Bild. Vorteilhafter fällt meist das indirekte Blitzen aus, bei dem der Blitz auf eine Decke, Wand oder einen Reflektor gerichtet und somit das Licht gestreut wird und der Schattenwurf weicher ausfällt. Schließlich bleibt noch der Aufhellblitz zu erwähnen, der meist in Kombination mit vorhandenem Umgebungslicht verwendet wird und dessen Einsatz lediglich dazu dient, das Motiv leicht aufzuhellen und vorhandene Schatten weiter zu reduzieren.
Einstellungen und Parameter
Wer bessere Bilder mit Blitzlicht machen möchte, sollte sich mit einigen grundlegenden Einstellungen und Parametern der meisten Kameras in diesem Zusammenhang beschäftigen. Dazu gehört beispielsweise die Blitzlichtkorrektur, die sich meist als FEC abgekürzt in den Settings findet. Mit dieser Funktion lässt sich die Stärke des Blitzes ideal an Situation, Belichtung und gewünschten Bildeffekt anpassen. Ein weiterer Trick ist, die Bildsynchronisation einzustellen, die reguliert, wann der Blitz im Verhältnis zum Verschluss der Kamera ausgelöst wird. Das ist besonders beim Fotografieren mit kurzen Verschlusszeiten wichtig, bei denen man die Kurzzeitsynchronisation, auch als HSS bekannt, einstellen kann.
Wenn es um die Stärke des Blitzes geht, sollte man sich nach der Leitzahl richten: Je höher die Leitzahl, desto stärker ist auch der Blitz. Um die passende Lichtstärke des Blitzes zur gerade vorherrschenden Belichtung ideal regulieren zu können, kann man im TLL-Modus eine automatische Blitzbelichtungsmessung durch die Kamera einstellen.
Wann sollte man keinen Blitz verwenden?
Trotz der vielen Vorteile, die der Einsatz des Blitzlichts bieten kann, gibt es auch Situationen, in denen er als störend empfunden wird oder das Bild gar unmöglich macht. Das gilt beispielsweise in Museen und Galerien, in denen das Fotografieren mit Blitzlicht oft auch ausdrücklich untersagt wird, denn hier kann das grelle Blitzlicht besonders fragile Kunstwerke beschädigen. Auch bei Konzerten, Theateraufführungen oder einer Trauung kann das Fotografieren mit Blitz durchaus unerwünscht sein, da er die Protagonisten sowie Zuschauer stören kann. Wenn auf einer Bühne mit spezieller Beleuchtung gearbeitet wird, erfolgt dies außerdem meist, um einen bestimmten Effekt zu erzielen und eine Atmosphäre zu schaffen, die durch das Blitzlicht gestört werden könnte. Gleiches gilt für Tiere, die oft scheu auf das helle Blitzlicht reagieren.
Kontraproduktiv für die Aufnahme selbst kann Blitzlicht außerdem beim Fotografieren von Spiegelungen sein. Verzichten Sie deshalb unbedingt auf dessen Einsatz, wenn Sie durch eine Glasscheibe hindurch oder auf eine spiegelnde Oberfläche fotografieren. Störend für das Bild kann es außerdem sein, wenn man das Blitzlicht bei Nachtaufnahmen von Orten mit viel Umgebungslicht einsetzt. Das gilt insbesondere in Städten, wo viele Lichtquellen vorhanden sind und der Blitz meist nur das bereits vorhandene Licht und die damit entstandene Stimmung stört. Stattdessen sollte man in diesen Fällen lieber mit längeren Belichtungszeiten und einem guten Stativ arbeiten.
Auch diejenigen, die eine Polarisationsfilter verwenden, um unerwünschte Spiegelungen im Bild zu reduzieren und stattdessen die Farben zu stärken, sollten lieber auf den Einsatz von Blitzlicht verzichten. Dieses kann in Verbindung mit Polfiltern zu unvorhersehbaren Ergebnissen und einer allgemein ungleichmäßigen Ausleuchtung führen. Stattdessen gibt es allerdings auch eine ganze Menge anderer Stellschrauben, über die man die Belichtung des Bildes verbessern kann. Setzen Sie sich hierfür genauer mit dem ISO-Wert, der Blende und der Belichtungszeit auseinander.
Bringen Sie Ihre Blitzfotografie auf ein neues Level! Im Oberwerth Shop finden Sie hochwertige Half Cases, die nicht nur Ihre Kamera schützen, sondern auch mit elegantem Design begeistern. Ergänzen Sie Ihre Ausrüstung mit praktischen Kamerataschen und stilvollen Fotorucksäcken, um Ihr Equipment sicher und komfortabel zu transportieren. Ob kreative Experimente mit Blitzlicht oder präzise Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen – mit den richtigen Accessoires sind Sie bestens ausgerüstet. Entdecken Sie jetzt unsere Produkte und machen Sie Ihre Fotografie noch beeindruckender!
Fazit
Der Einsatz von Blitzlicht ermöglicht es uns, Dinge sichtbar zu machen, die sonst oft im Dunklen blieben, doch der Einsatz von externen Lichtquellen stellt den Fotografen auch vor Herausforderungen. Um mit Blitzlicht wirklich tolle Bilder zu machen, sollte man sich zuallererst das entsprechende Equipment zulegen, dann damit allerdings vor allem auch frei und kreativ experimentieren. Probieren Sie Blitzlicht in verschiedenen Situationen und bei unterschiedlicher Beleuchtung aus und sehen Sie, wo und wie es Ihren ganz persönlichen Stil bereichern kann.