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Artikel: Wie genau funktioniert der Messsucher bei der Leica?

Wie genau funktioniert der Messsucher bei der Leica?

Wie genau funktioniert der Messsucher bei der Leica?

Der Sucher einer Kamera stellt für FotografInnen das Fenster zur Welt dar. Mithilfe des Messsuchers können bei der Leica der Bildausschnitt, sein Aufbau und seine Schärfentiefe kontrolliert werden. Ein wichtiges Bauteil also, über das wir hier im Detail schreiben wollen.

Messsucher Funktionsweise Leica

Dass der Messsucher einen zentralen Teil der Leica M darstellt, drückt sich sogar in ihrem Namen aus, denn genau dafür steht der extra Buchstabe. Die Leica M war zum Zeitpunkt ihrer Markteinführung eine der ersten Messsucherkameras, heute ist sie eine der wenigen, die sich noch immer gut verkaufen. Grundsätzlich hat sich seit der ersten Leica M in den 50er-Jahren an der Bau- und Funktionsweise des Leica Messsuchers nicht viel geändert.

Mechanisch gesehen ist der Messsucher ein kompaktes Bauteil, das mit dem Objektiv durch einen kleinen Hebel im Inneren der Kamera verbunden ist. Hier wird die Entfernung zum Objekt durch den Sucher gemessen, nicht durch das Objektiv wie bei einer Spiegelreflexkamera. In Kombination mit einem entsprechenden Objektiv ermöglicht der Messsucher, auch als Rangefinder bekannt, millimetergenaues manuelles Fokussieren.

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Im Detail betrachtet besteht der Messsucher aus zwei Sucherfenstern, deren jeweilige Bilder durch ein Spiegelsystem im Sucherokular der Kamera übereinandergelegt werden. Das sich ergebende Bild ist wiederum mit der Entfernungseinstellung der Kamera verbunden. Um scharf zu stellen, müssen beide Bilder deckungsgleich übereinander liegen, was durch das Drehen des Fokusrings am Objektiv erreicht wird.

Vorteile des Messsuchers

Technisch gesehen ist der größte Unterschied zwischen einer Messsucherkamera und den sehr beliebten Spiegelreflexkameras, dass hier die Entfernung zum Objekt durch den Sucher gemessen wird und nicht wie bei Spiegelreflexkameras durch das Objektiv. Dadurch ist die Messgenauigkeit dieser Kameras vor allem bei kurzen Brennweiten weit höher als bei einer Spiegelreflex.

Ein weiterer wichtiger Vorteil von Kameras, die mit einem Messsucher ausgestattet sind, ist, dass sie besonders gut mit dem verfügbaren Licht umgehen können, was auch als available light bezeichnet wird. Die hellen und kontrastreichen Durchsichtsucher der Leica erlauben auch bei schwierigen Lichtverhältnissen scharfe, gut komponierte Fotos. Besonders lichtschwache Objektive verdunkeln nämlich bei Spiegelreflexkameras den Sucher deutlich. Die Leica kommt also auch da ohne Blitz aus, wo man mit einer Spiegelreflexkamera ohne künstliche Beleuchtung im Dunkeln steht.

Und auch vom Gefühl beim Fotografieren her macht der Messsucher einen echten Unterschied. FotografInnen schätzen, dass die Leica M durch ihr Messsuchersystem nach einer anfänglichen Lernphase einfach und intuitiv zu bedienen ist. Sie können sich auf das Zentrale - ihr Bild - konzentrieren und ihre ganz eigene, subjektive Bildvorstellung in ein Foto verwandeln.

Durch die verschiedenen einblendbaren Leuchtrahmen, die das Bildfeld des jeweiligen Objektivs anzeigen, ist eine bequeme Beobachtung des Umfeldes während des Fotografierens möglich. Auch beim Auslösen bleibt der Blick aufs Objekt erhalten, was zusätzliche Freiheit und mehr spontane Reaktionsmöglichkeiten auf das Geschehen bietet. Nicht zuletzt ihres Messsuchers wegen ist die Leica M seit Jahrzehnten eine der beliebtesten Kameras im Bereich der Street-Fotografie, wo ein großes Maß an Spontaneität und schnelles Reaktionsvermögen nötig sind.

Näher, schneller, besser?

Der Messsucher der Leica M bringt einige Besonderheiten im Verhalten der FotografInnen, die mit der Kamera arbeiten, mit sich. So müssen sie beispielsweise viel näher an das Motiv heran, denn Aufnahmen aus weiter Entfernung sind durch den kleiner werdenden Bildausschnitt im Messsucher schwer zu komponieren und scharf zu bekommen. Dadurch entsteht eine andere Interaktion des Fotografen mit seinem Motiv, er wird zum Teil der Szene, die er dokumentiert und bleibt nicht ihr Beobachter.

Dieses andere Fotografieren mit der Leica M erfordert Übung und misslungene Versuche haben schon den einen oder anderen Fotografiebegeisterten vom Experimentieren mit einer Messsucherkamera abgeschreckt. Wer direkt beim Fotografieren schon genau sehen

will, wie das Foto tatsächlich aussehen wird, fährt vielleicht mit einer modernen digitalen Kamera besser. Hier wird mithilfe eines elektronischen Suchers die exakte Belichtung des Fotos simuliert. 

Probleme mit dem Messsucher

Trotz vieler Vorteile und eiserner Verfechter ist eine Messsucherkamera wie die Leica natürlich nicht immer und in jeder Situation die beste Wahl. Das manuelle Fokussieren zum Beispiel stellt sich schwierig dar, wenn man selbst oder das zu fotografierende Objekt sich schnell bewegen. Um ohne Autofokus zu arbeiten, braucht man vor dem Fotografieren einen Moment, um zu fokussieren. Bewegte Objekte lassen hier oft einfach nicht genug Zeit zum Reagieren. Auch im Telebereich kann das Fotografieren mit einer Messsucherkamera Kopfschmerzen bereiten, denn wenn das Motiv zu weit weg ist, ist exaktes Scharfstellen irgendwann einfach zu schwierig. Bei längeren Brennweiten kann der Teil des Suchers, der das eigentliche Bild anzeigt, sehr klein werden, was genaues Fokussieren schwierig macht. Dagegen hilft allerdings eine Sucherlupe, die von Herstellern als Zusatzteil angeboten wird und das Scharfstellen erleichtert. 

Eine weitere Problematik der Messsucherkameras ist der sogenannte „Parallaxen­effekt“. Da das Bild nicht direkt durch das Objektiv gesehen wird und es einen kleinen Abstand zur Optik hat, besteht eine Verschiebung vom Sucherbild zum späteren Foto. Am stärksten macht sich der Parallaxeneffekt bei Nahaufnahmen bemerkbar. Außerdem kann sich der Messsucher minimal verstellen, was dann eine Unschärfe bei weiter entfernten Motiven mit sich bringt. Dieser Fehler kann zu Hause nachjustiert werden, wozu zahlreiche Videos im Internet anleiten. Allerdings handelt es sich bei einer solchen Justierung um Millimeterarbeit, die nicht nur Sachkenntnis, sondern auch feinstes Fingerspitzengefühl erfordert und die man auch gut den ExpertInnen überlassen kann. Im Leica Werk beispielsweise können Probleme mit dem Messsucher professionell behoben werden.

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